Genomweite Suche nach Schlüsselmechanismen bei Infektionen mit Enterococcus faecalis

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Projektkoordinator/ Project Coordinator:

Prof. Axel Hartke
Unité de Microbiologie de l’Environnement,
USC INRA 2017, EA956, IFR146
Université de Caen
Esplanade de la Paix
14032 CAEN Cedex
France
Tel. : +33-231-565404
Email : axel.hartke@unicaen.fr








Bakterien der Gattung Enterococcus gehören zur normalen Darmflora von Menschen und Tieren. Bestimmte Varianten sind inzwischen jedoch gefährliche Krankheitserreger, die vor allem immungeschwächten Patienten in Krankenhäusern zu schaffen machen und hier Blutvergiftungen oder Harnwegsinfektionen auslösen können. Ein besonders häufig vorkommender Vertreter ist Enterococcus faecalis, der aber aufgrund einer zunehmenden Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika-Therapien immer schwerer zu behandeln ist. In den vergangenen Jahren wurden bereits intensive Studien zu Enterococcus faecalis durchgeführt und eine Reihe von einzelnen krankheitsrelevanten Faktoren auf genetischer Ebene identifiziert. Dennoch ist das gesamte gesundheitsschädigende Muster von Enterococcus-Infektionen auf molekularer Ebene noch nicht gut verstanden.

Dies will nun ein Konsortium von fünf Forschergruppen aus vier Ländern innerhalb des ERA-NET PathoGenoMics ändern. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, potentiellen Schlüsselmechanismen bei der Entstehung und Entwicklung von Enterococcus-Infektionen mit einem systematischen Screeningansatz auf die Spur zu kommen und wollen vor allem folgende Fragen klären: Durch welche Oberflächenstrukturen können sich die Bakterien im Darm ansiedeln und in tiefere Gewebeschichten vordringen? Wie interagieren die Bakterien mit der menschlichen Immunabwehr? Wie unterscheiden sich harmlose Varianten von gefährlichen Krankheitserregern, und welche Eigenschaften rufen eine Resistenz gegenüber Antibiotika-Therapien hervor? Anhand der vorliegenden entschlüsselten Genomsequenz einer klinisch bedeutsamen Variante von Enterococcus faecalis wollen die Wissenschaftler dabei eine Bibliothek von genetisch veränderten Stämmen aufbauen, mit deren Hilfe bedeutsame gesundheitsschädigende Faktoren herausgefiltert und im großen Maßstab analysiert werden sollen. Die Forscher haben dabei an die 230 Gene im Visier, deren Rolle sie gezielt untersuchen wollen. Auf diese Weise erhoffen sich die Wissenschaftler, die molekularen Faktoren besser zu verstehen, die bei Infektionen eine Rolle spielen und für die Entstehung sowie Entwicklung von Krankheiten verantwortlich sind. Diese Erkenntnisse sollen wiederum die Basis liefern, um zentrale krankheitsrelevante Mechanismen bei einer Infektion mit Enterococcus faecalis im Tiermodell zu analysieren. Dies soll langfristig die Suche nach möglichen neuen Behandlungswegen erleichtern.

Alle Projekte

Mehr Informationen zu den Verbundprojekten, die in der ersten Förderrunde des ERA-NET PathoGenoMics unterstützt werden:

Dr. Robert Arkowitz, Universität Nizza: mehr

Prof. Trinad Chakraborty, Universität Gießen: mehr

Dr. Eduardo Dei-Cas, Institut Pasteur Lille: mehr

Dr. Jean-Marc Ghigo, Institut Pasteur Paris: mehr

Prof. Jörg Hacker, Universität Würzburg: mehr

Prof. Axel Hartke, Universität Caen: mehr

Prof. Karl Kuchler, Medizinische Universität Wien: mehr

Dr. Matthias Maaß, Universitätsklinikum Salzburg: mehr

Prof. Thomas Meyer, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie: mehr

Dr. Jesus Pla, Universidad de Complutense de Madrid: mehr

Prof. Sebastian Suerbaum, Medizinische Hochschule Hannover: mehr

Dr. Patrick Trieu-Cuot, Institut Pasteur Paris: mehr