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Karlsruhe: Pilotanlage gewinnt Phosphor aus Klärschlamm

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Klärschlamm (oben) ist eine wichtige Quelle zur Rückgewinnung von Phosphor. Quelle: Wikimedia Hanndes Grobe/clipdealer

12.07.2016  - 

Phosphor ist ein wichtiger Grundstoff für landwirtschaftliche Dünger, muss aber teuer importiert werden. Klärschlämm gilt daher seit Langem als alternative Quelle zur Phosphorgewinnung. Anfang Juli hat nun in Karlsruhe eine Pilotanlage zum Recycling des wertvollen Minerals den Betrieb aufgenommen.

Phosphor ist nicht nur für die Ernährung wichtig. Auch als Dünger für die Landwirtschaft ist das Mineral unverzichtbar. Doch der Rohstoff ist eine knappe Ressource, wird per Bergbau gewonnen und muss aus Ländern wie China teuer importiert werden, da Deutschland keine eigenen Vorkommen hat. Eine vielversprechende Quelle zur Phosphorgewinnung ist daher Klärschlamm. Anfang Juli hat nun in Karlsruhe eine von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Pilotanlage zum Recycling von Phosphor aus Klärschlamm bei der AVA Green Chemistry Development GmbH den Betrieb aufgenommen.

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Eine Studie im Auftrag des Bundesumweltamtes ergab: Knapp 13 Prozent der Phosphormenge, die in Deutschland jährlich für mineralische Dünger benötigt wird, könnte schon heute aus Asche zurückgewonnen werden, die bei der sogenannten Monoverbrennung - der separaten Verbrennung von Klärschlamm - anfallen. Das Verfahren ist allerdings aufwendig und kostenintensiv.

Phosphor im HTC-Nassverfahren gewonnen

Die AVA cleanphos Pilotanlage in Karlsruhe basiert auf dem von dem Schweizer Biotechnologie-Unternehmen AVA CO2 entwickelten Verfahren der sogenannten Hydrothermalen Carbonisierung – HTC. Dabei handelt es sich um ein nasses Verfahren, bei dem Klärschlamm oder andere nasse Biomassen ohne vorherige aufwendige und teure Trocknung eingesetzt werden können. Hierbei wird der Klärschlamm zunächst in CO2-neutrale Biokohle umgewandelt, bevor das Phosphat isoliert und zurückgewonnen wird. Im Ergebnis entstehen gleich zwei wichtige Produkte: Phosphor und die phosphorfreie HTC-Klärschlammkohle, die auch als Ersatz für Braun- oder Steinkohle eingesetzt werden kann und so erhebliche Mengen an CO2-Ausstoß vermeiden hilft.

Kostengünstiger Recycling-Dünger für Pflanzen

Die AVA cleanphos Technologie wurde in den vergangenen Wochen von AVA Green Chemistry Development GmbH in Karlsruhe in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern, der Universität Hohenheim und der Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS des  Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC erprobt. Das Team will zeigen, dass sich dank der neuen Technologie ein pflanzenverfügbarer Recycling-Dünger aus Klärschlamm effizient und kostengünstig herstellen lässt.

© bioökonomie.de/bb
 

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