Netzwerk für Pflanzen-Vermessung gestartet

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Diese Anlage in Gatersleben kann bis zu 1600 Pflanzen automatisch per Farbbild, Fluoreszenz- und Nahinfrarotaufnahmen analysieren. Die Anlage ist Teil des neuen DPPN, an dem sich Forscher aus Jülich, Gatersleben und München beteiligen. Quelle: T. Altmann / ipk-gatersleben

24.01.2013  - 

Die Erträge von Nutzpflanzen für die Nahrungsmittelproduktion nachhaltig zu steigern, ist ein Kernziel von Pflanzenzüchtern. Erbinformationen liefern die Grundlage für die Entwicklung von Pflanzen, doch wie sich die Gewächse ausprägen, hängt auch von vielen Umwelteinflüssen ab. Eine neue Forschungsallianz will dem komplexen Zusammenspiel von Erbgut und Umwelteinflüssen mit Hightech-Messverfahren auf die Spur kommen. Dazu bündeln mehrere Forschungseinrichtungen ihre Aktivitäten im Deutschen Pflanzen-Phänotypisierungs-Netzwerk  (DPPN). Am 23. Januar feierte der Verbund in Jülich seinen Auftakt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Forscher mit rund 35 Millionen Euro.

Nicht nur das Erbmaterial entscheidet über das Aussehen einer Pflanze. Auch Umwelteinflüsse wie Bodenqualität, Umgebungstemperatur und Niederschlag bestimmen über das Erscheinungsbild, den sogenannten Phänotyp. Beide Faktoren wurden bislang intensiv erforscht – aber kaum kombiniert betrachtet.

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35 Millionen Euro für das DPPN

Diese Lücke soll nun das Deutsche Pflanzen-Phänotypisierungs-Netzwerk (DPPN) schließen (mehr...). Das Projekt wird über fünf Jahre mit 34,6 Millionen Euro vom BMBF gefördert. Koordiniert vom Forschungszentrum Jülich (FZJ) gehören zu dem Verbund zudem das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben (IPK) sowie das Helmholtz Zentrum München (HMGU). „Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von zumeist nicht invasiven Technologien und deren Bereitstellung für Pflanzenforschung und Züchtung“, erläutert Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des FZJ. Die drei Standorte werden mit ihrem technischen Know-How an der Automatisierung von Systemen und Anlagen arbeiten, die intelligent und mit hoher Geschwindigkeit mehrere tausend Pflanzen täglich screenen können.

Erträge und Pflanzengesundheit steigern

Die Bundesregierung hofft auf entscheidende Fortschritte in der Pflanzenforschung.Folge 75 von biotechnologie.tv zeigt unter anderem, wozu Hightech-Methoden in der Pflanzenforschung gut sind.Quelle: biotechnologie.tv „Um die Ernährung einer rasant zunehmenden Weltbevölkerung zu sichern, sind Fortschritte etwa bei der Widerstandsfähigkeit oder den Erträgen von Nutzpflanzen in bestimmten Anbausituationen unerlässlich“, erläuterte BMBF Staatssekretär Thomas Rachel bei der offiziellen Gründung des DPPN in Jülich.

Hightech-Gerät im Einsatz

Fortschritte in der Datenverarbeitung, Robotik und Sensortechnik machen es möglich, Pflanzen auch nicht-invasiv, das heißt ohne Verletzung oder Zerstörung der Pflanze, zu untersuchen. Somit soll beispielsweise die Magnetresonanzspektroskopie, eine bildgebenden Technik aus der Medizin, bei der Phänotypisierung von Pflanzen helfen – ober- sowie unterirdisch.

Das DNNP wird den deutschen Kern der europäischen Infrastruktur zur Pflanzenphänotypisierung (European Plant Phenotyping Network) bilden und mit dem internationalen Phänotypisierungsnetzwerk (IPPN) zusammenarbeiten.

  

© biotechnologie.de/ks

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