Wochenrückblick KW 48

03.12.2012

Morphosys kauft sich in niederländisches Start-up ein

Mit ihrer jüngsten Kooperationsvereinbarung hat die Martinsrieder Morphosys AG ein neues Modell für Entwicklungspartnerschaften geschaffen.

Am 27. November gab Morphosys eine Forschungskooperation mit dem niederländischen Start-up Lanthio Pharma bekannt.

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Dabei beteiligt sich der Antikörperhersteller erstmals mit einer Eigenkapitalinvestition und wird nach Geschäftsabschluss eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen halten. In Sachen Entwicklungspartnerschaften gilt die Morphosys AG seit jeher als sehr aktiv. Die eigene HuCal-Antikörperbibliothek wird von vielen Pharmakonzernen eingesetzt, um nach neuen Wirkstoffen zu screenen. Die Forschungskooperation mit Lanthio Pharma erscheint vor diesem Hintergrund deshalb zunächst wenig spektakulär. Ziel der beiden Partner ist die Entwicklung von sogenannten Lantipeptid-Bibliotheken, einer neuartigen Klasse von Therapeutika, die eine hohe Zielmolekülselektivität und verbesserte Wirkstoffeigenschaften aufweisen sollen. 

Mit der neuen Partnerschaft soll die Entwicklung sogenannter Lantipeptid-Bibliotheken vorrangetrieben werden.Lightbox-Link
Mit der neuen Partnerschaft soll die Entwicklung sogenannter Lantipeptid-Bibliotheken vorrangetrieben werden.Quelle: MorphoSys AG
 Bei Morphosys haben diese Aussichten offenbar große Hoffnungen geweckt. „Die Kombination der Technologie von Lanthio Pharma mit unserem eigenen Know-how im Hinblick auf intelligentes Bibliotheken-Design bietet beiden Unternehmen einzigartige Chancen. Das hat uns auf Lanthio Pharma aufmerksam gemacht", sagt Forschungschefin Marlies Sproll. Zum ersten Mal überhaupt lässt sich das Unternehmen aus Martinsried daher auf eine direkte Beteiligung an einem Kooperationspartner ein. „Mit dieser Vereinbarung verfolgt Morphosys einen neuen Ansatz: die Bereitstellung von Innovationskapital für vielversprechende Start-ups, deren Technologien und Produktkandidaten zu unseren Kernkompetenzen passen“, sagt Finanzvorstand Jens Holstein. Offenbar erweitert der Antikörper-Spezialist also seinen strategischen Werkzeugkasten – ein Zug, den Analysten in einer ersten Einschätzung gutheißen. „Wir begrüßen diese Maßnahme als einen weiteren Schritt, das Geschäftsmodell von Morphosys zu erweitern und bestätigen eindeutig unsere Kaufempfehlung“, sagt beispielsweise Elmar Kraus von der DZ-Bank.

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Synthetische Biologie gewinnt BIO.NRW-Videowettbewerb

„Synthetische Biologie-Einfach erklärt“ ist der Gewinner des BIO.NRW-Videowettbewerbs „Biotechnologie kann mehr als du glaubst“.Mit Synthetischer Biologie Krankheiten stoppen. Das Gewinnerteam des BIO.NRW-Videowettbewerbs überzeugte mit einem sowohl einfachen, wie auch informativen Zeichentrickfilm.Quelle: iGEM Bonn

Unter den acht Einsendungen von Teams aus Nordrhein-Westfalen punktete das Bonner iGEM-Team damit, ein komplexes Thema innerhalb von zweieinhalb Minuten allgemeinverständlich zu erklären, und sicherte sich damit ein Preisgeld von 2.500 Euro. Auf Platz 2 landeten Florian Munsch und Adrian Jasper Bürkner von der Universität Münster mit einem Biotechnologie-Imagefilm. Den dritten Platz sicherten sich zwei Studenten der Universität Bielefeld, die eine Vision entwickeln, wie man mit Photosynthese elektrischen Strom erzeugen könnte. Zu den Ausschreibungskriterien gehörte, dass die Studenten an einer nordrhein-westfälischen Hochschule immatrikuliert sein müssen und der Beitrag maximal zweieinhalb Minuten umfassen darf. Zudem sollte er laienverständlich und inhaltlich richtig sein.

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Die Hälfte der Bewertung machten außerdem Facebook-Likes aus – die Studenten sollten ihre Beiträge auf der Facebook-Seite des Biotech-Clusters BIO.NRW posten und bis zu einem festen Stichtag möglichst viele begeisterte Fans gewinnen. Die übrigen Einsendungen beschrieben Waschmittel, Pizzateig und Bier als Produkte der Biotechnologie, zeigten Strichmännchen, Schemazeichnungen und leuchtende Fische. Heimlicher Star der Einsendungen war die Hefe, Hauptakteur in drei der acht eingesandten Videos. Alle Kurzfilme können auf Youtube oder der Facebook-Präsenz von BIO.NRW angesehen werden.

Zu den Videos auf der BIO.NRW-Website: hier klicken

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Bundesregierung erhöht 2013 das Forschungsbudget

Gute Nachrichten für Hochschulen und Forschungseinrichtungen: Mit dem Beschluss des Haushalts 2013 kann das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Budgeterhöhung um 6,2 Prozent verbuchen.

Geplante Verteilung der BMBF-Gelder im Jahr 2013.Lightbox-Link
Geplante Verteilung der BMBF-Gelder im Jahr 2013.Quelle: BMBF

Wie Bundesforschungsministerin Annette Schavan am 23. November bekannt gab, waren für die Legislaturperiode 2010-2013 ursprünglich 12 Milliarden Euro für Bildung und Forschung vorgesehen. Mit dem aktuellen Haushaltsbeschluss wurde die Summe auf 13,7 Milliarden erhöht.

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Förderung: Fördermöglichkeiten - Nationale Förderung

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„Wir haben Wort gehalten und sogar noch zugelegt“, sagt Schavan. „Das ist in Zeiten der Eurokrise auch international ein viel beachtetes Signal.“ Ein besonderer Schwerpunkt der Förderpolitik des BMBF soll 2013 auf den Hochschulen und Studierenden liegen. So plant das Ministerium 2013 rund 200 Millionen Euro in den Qualitätspakt Lehre für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität im Studium zu investieren. Jeweils 20 Prozent seines Budgets gibt das Ministerium 2013 für Grundlagenforschung und Technologieentwicklung aus. Mit der Exzellenzinitiative und den Programmpauschalen werden im Jahr 2013 insgesamt rund 680 Millionen Euro für die Stärkung der Forschung an den Hochschulen eingesetzt, die institutionelle Forschungsförderung wird um fünf Prozent angehoben.

„Der größte Anteil der Wertschöpfung unseres Landes beruht auf Forschung und Innovation“, sagte Bundesforschungsministerin Schavan. „Mit unserer verlässlichen Forschungsförderung sind wir für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet.“ So erhält die Projektförderung unter dem Dach der Hightech-Strategie nun rund 2,3 Milliarden Euro erhalten – gegenüber 2009 eine Steigerung um 24 Prozent. Mit dem neuen Haushalt wird auch das Wissenschaftsfreiheitsgesetz umgesetzt. „Ein Wissenschaftsstandort, der etwas auf sich hält, muss attraktiv sein für Forscherinnen und Forscher aus aller Welt“, sagte Schavan. „Deutschland hat international diese große Anziehungskraft entwickelt.“

Weitere Informationen auf der BMBF-Website: hier klicken

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EU-Initiative IMI: Achte Runde startet

Die europäische „Innovative Medicines Initiative (IMI)“ startet in dieser Woche die achte Förderrunde.

Der 8. IMI-Aufruf 2012 umfasst die Themen „New Drugs for Bad Bugs: Innovative Trial Design & Clinical Development“ und „Discovery and development of new drugs combating Gram-negative infections“ und richtet sich an deutsche Forscher, die sich an der Initiative zur Förderung von Forschungspartnerschaften zwischen akademischen Einrichtungen und Unternehmen in der biomedizinischen Forschung beteiligen wollen.

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Ein weiteres Angebot, das die Kontaktaufnahme mit möglichen Kooperationspartnern erleichtern soll, ist die IMI Partnering Plattform, für die sich Interessierte nun auch für die achte Runde registrieren lassen oder ihr Profil aktualisieren können (zur Partnering Plattform: hier klicken). Der aktuelle IMI JU Beitrag für die 8. Ausschreibung 2012 wird sich voraussichtlich auf 150,3 Millionen Euro belaufen, der durch Eigenleistungen der beteiligten Unternehmen um weitere 106,4 Milionen ergänzt werden wird. Die Technologieplattform „Innovative Medicines Initiative“ (IMI) ist eine europäische Förderinitiative, die die pharmazeutische Forschung und Entwicklung in Europa attraktiver machen will, um so innovative Therapien schneller zum Patienten bringen zu können. Die 2007 offiziell gestartete IMI funktioniert in Form eines Public-Private Partnership-Modells zwischen EU-Kommission und dem Verband der europäischen Pharmaindustrie (EFPIA). Bis 2017 stellt die IMI ein Fördervolumen von zwei Milliarden Euro bereit. Die europäischen Gelder stammen aus dem Budget für das siebte Forschungsrahmenprogramm und sollen europäischen Forschungseinrichtungen sowie kleinen und mittleren Unternehmen, die in Kooperationsprojekten zusammenarbeiten, zugute kommen. Projektskizzen müssen voraussichtlich bis zum 19. Februar 2013 eingereicht werden.

Mehr zur achten Runde auf der offiziellen IMI-Website: hier klicken

Vorläufiger Ausschreibungstext: hier klicken

  

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