Wochenrückblick KW 04

Der Bioökonomierat bei der Auftaktsitzung: Hans Kast, Thomas Hirt, Bernd Müller-Röber, Andreas J. Büchting, Fritz Vahrenholt, Reinhard F. Hüttl, Carsten Thoroe, Wiltrud Treffenfeldt, Christian Patermann, Helmut Born, Achim Bachem und Manfred Schwerin. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Der Bioökonomierat bei der Auftaktsitzung: Hans Kast, Thomas Hirt, Bernd Müller-Röber, Andreas J. Büchting, Fritz Vahrenholt, Reinhard F. Hüttl, Carsten Thoroe, Wiltrud Treffenfeldt, Christian Patermann, Helmut Born, Achim Bachem und Manfred Schwerin (v.l.n.r.) Quelle: acatech / David Ausserhofer

26.01.2009  - 

biotechnologie.de hat für Sie aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche aus den vergangenen Tagen zusammengefasst:


 

Weltweit erste klinische Stammzellstudie in den USA genehmigt +++ Bioökonomierat nimmt Arbeit auf +++ Schweine als Organspender in Sicht +++ Qiagen leitet EU-Projekt zu Probenstandards +++ Neue Forschungsgruppen für Regenerative Medizin in Leipzig +++ Zentrum für Bionik in Münster eröffnet










Mehr auf biotechnologie.de

News: Virtuelle Stammzell-Wunder

News: Herz kann sich selbst heilen

Weltweit erste klinische Stammzellstudie in den USA genehmigt: In den USA sind zum ersten Mal Tests an Menschen genehmigt worden, bei denen menschliche embryonale Stammzellen verwendet werden. Die Arzneimittelbehörde FDA gab dem Biotech-Unternehmen Geron grünes Licht, bei Freiwilligen mit Querschnittslähmung eine Phase-I-Studie durchzuführen. Das teilte das im kalifornischen Menlo ansässige Unternehmen am Freitag mit. Der Kurs der Geron-Aktie schoss am Freitag um 36 Prozent nach oben. Geron kündigt dementsprechende Versuche schon seit längerem an, hatte aber bisher keine Genehmigung erhalten. Dass nun kurz nach dem Amtswechsel des US-Präsidenten die Behandlung erlaubt wurde, werten Beobachter als Zeichen dafür, dass die Aufsichtsbehörde unter politischem Druck der Bush-Regierung stand. die Bush-Administration fror die Förderung der Stammzellforschung ein. Geron will Querschnittsgelähmten, deren Verletzung nicht mehr als 14 Tage zurückliegen darf, im kommenden Sommer aus embryonalen Stammzellen gezüchtete Oligodendrozyten ins verletzte Rückenmark spritzen. Diese Hüllzellen des Nervensystems sollen nach Vorstellung des Unternehmens die durchtrennten Nervenbahnen teilweise reparieren. Zumindest an 2.000 Ratten ist das schon gelungen.

Zu Geron: hier klicken


Bioökonomierat nimmt Arbeit auf: Die effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen wird in Zukunft immer wichtiger werden. Um den kommenden Herausforderungen auf dem Gebiet der Bioökonomie besser zu begegnen, hat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) auf Anregung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) den Forschungs- und Technologierat Bioökonomie eingerichtet. Der Rat soll wissenschaftlich fundierte Analysen zur nachhaltigen Nutzung von Biomasse entwickeln und Vorschläge für eine nationale Innovationsstrategie machen. "Der Klimawandel und die wachsende Weltbevölkerung stellen uns vor große Herausforderungen", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. "Wir brauchen eine nachhaltige Nutzung von Biomasse als Ersatz für die endliche Ressource Öl im Einklang mit globaler Ernährungssicherheit." Das Bundesforschungsministerium unterstützt den Forschungs- und Technologierat Bioökonomie in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mit zwei Millionen Euro für drei Jahre. Den Gründungsvorsitz des Rates, der am 21. Januar erstmals in Berlin zusammen gekommen war, übernimmt Prof. Reinhard Hüttl, acatech Präsident und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ in Potsdam. "Der Bioökonomierat bringt hochrangige Persönlichkeiten aus den für bioökonomische Fragen relevanten Bereichen zusammen", sagte Hüttl. "Er wird vor allem Lösungsvorschläge für die Weiterentwicklung der Bioökonomie erarbeiten." Dass biotechnologische Vorschläge hier eine wesentliche Rolle spielen werden, zeigt die Zusammensetzung der Mitglieder. So sind unter anderem Prof. Dr. Thomas Hirth (Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik), Dr. Andreas Kreimeyer (BASF SE), Prof. Dr. Bernd Müller-Röber (Max-Planck-Institut für Pflanzenphysiologie),  Prof. Dr. Wiltrud Treffenfeldt (Dow Chemical Company, USA) sowie Dr. Andreas Büchting (KWS Saat AG) als Mitglieder im  Rat vertreten.

Mehr zum Bioökonomierat bei acatech: hier klicken


Mehr auf biotechnologie.de

News: Vom Tier zum Mensch: Neue Wege der Organtransplantation

Schweine als Organspender in Sicht: Nach wie vor mangelt es in Deutschland an Spenderorganen. Wie Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation zeigen,  starben im vergangenen Jahr rund 1000 Menschen, weil sie rechtzeitig keinen Ersatz bekamen. Schon seit längerem arbeiten Wissenschaftler daran, Schweine als neue Quelle der Organtransplantation nutzbar zu machen. Ein großes Problem war dabei bisher immer das menschliche Immunsystem, das die artfremden Zellen abzustoßen versucht. Ein internationales Team um Professor Elisabeth Weiss vom Biozentrum und Professor Eckhard Wolf vom Genzentrum der LMU hat nun genetisch veränderte Schweine erzeugt, deren Zellen nicht vom menschlichen Immunsystem angegriffen werden. Dabei, so berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Transplantation" (Vol. 87, Nr. 1, Januar 2009), haben sie sich die MHC Klasse-I-Moleküle zu Nutze gemacht, die sich auf der Oberfläche aller körpereigenen Zellen befinden und dem Immunsystem signalisieren, es hier mit einem Freund zu tun zu haben. Nun haben die Wissenschaftler die entsprechenden Moleküle der Schweinezellen so verändert, dass die den menschlichen Pendants ähneln. So getarnt entgehen die Schweinezellen der Zerstörung im menschlichen Körper. Die Forscher hoffen nun, damit der Transplantation tierischer Organe einen Schritt näher gekommen zu sein.


Qiagen leitet EU-Projekt zu Probenstandards: Qiagen, der Spezialist für Molekulardiagnostik aus Hilden, wird ein europäisches Forschungsprojekt leiten, mit dem europaweit einheitliche Standards bei der Gewinnung und Verarbeitung von biologischen Proben entwickelt werden sollen. An dem Projekt SPIDIA (Standardisation and improvement of generic Pre-analytical tools and procedures for In-vitro DIAgnostics) beteiligen sich 16 Firmen und Einrichtungen aus 11 europäischen Mitgliedsländern. In den nächsten vier Jahren werden im Rahmen des 7. Europäischen Rahmenprogramms insgesamt 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Standards für die Gewinnung, Handhabung und Verarbeitung von Blut-, Gewebe-, Tumor- und anderen Probenmaterialien zu harmonisieren und weiterzuentwickeln. Anlass für das Projekt ist die mangelnde Normierung im voranalytischen Bereich von Methoden zur Krankheitsbestimmung, mit denen Patientenproben in Labors, Krankenhäusern und auch Arztpraxen in-vitro untersucht werden. „Noch werden in der Probenvorbereitung viel zu viele unterschiedliche Verfahren eingesetzt, die dann auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen", sagt Arnd Hoeveler, Leiter des Referats „Health Biotechnology" in der der Abteilung Gesundheit bei der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission.

Mehr zu SPIDIA: hier klicken

Mehr auf biotechnologie.de

News: 50 Millionen Euro fließen in Regenerative Medizin

Studie: Bestandsaufnahme der Regenerativen Medizin in Deutschland


Forschungsgruppen für Regenerative Medizin in Leipzig: Am Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) Leipzig nehmen im Januar 23 junge Forschergruppen ihre Arbeit auf. Die Bandbreite der Projekte reicht von der Entwicklung neuer Biomarker, um frühzeitig Störungen bei der kindlichen Hirnentwicklung entdecken zu können, über die Erforschung einer stammzellbasierten Therapie bei Lebererkrankungen bis hin zur Züchtung von Pigmentzellen zur Behandlung der Weißfleckenkrankheit. Die bewilligten Forschungsvorhaben, die in den kommenden zwei Jahren unterstützt werden, mussten ein anspruchsvolles zweistufiges Auswahlverfahren mit internationaler Fachbegutachtung passieren. "Ein wesentliches Bewilligungskriterium war, dass die Forschungsideen innerhalb der nächsten Jahre mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich in die klinische Anwendung gebracht werden können", erläutert der Direktor des TRM Leipzig, Frank Emmrich. Das TRM Leipzig wurde im Oktober 2006 gegründet und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Freistaat Sachsen und die Universität Leipzig gefördert. Es ist eines von vier nationalen großen Forschungszentren auf dem Gebiet der regenerativen Medizin und unterstützt Vorhaben, die Produkte und Verfahren für Diagnostik und Therapie entwickeln und erfolgreich in die klinische Anwendung bringen wollen.

Zum TRM Leipzig: hier klicken
 

Mehr auf biotechnologie.de

Dossier: Bionik - Lernen von der Natur

News: Rock'n' Roll in der Sahara

Zentrum für Bionik in Münster eröffnet: An der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster ist ein Zentrum für Bionik gegründet worden. Das Angebot richtet sich zu meinen an besuchende Schülergruppen, aber auch an Unternehmen, die auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten aus der Natur sind. Das  am Institut für Technik und ihre Didaktik der Universität angesiedelte Zentrum lädt Schüler von der Grundschule bis zur Oberstufe in eine "Forscher- und Erfinderwerkstatt Bionik" ein. Dort können sie Beispiele der Bionik wie die Haifischhaut, den Klettverschluss oder den Lotus-Effekt kennenlernen. Aber auch Lehrer sind angesprochen: Neben Kursen für Studierende - in erster Linie angehende Lehrer der Primarstufe und der Sekundarstufe I - bietet bietet das Zentrum Weiterbildungsmaßnahmen für Techniklehrer sowie für Lehrer der Biologie und Physik an. Als drittes Standbein beraten die Wissenschaftler des Zentrums auch Unternehmen. "Wir machen hier angewandte Bionik und wollen nicht im Elfenbeinturm forschen", sagte der Leiter des Zentrums, Bernd Hill.

Zum Bionikzentrum der Universität Münster: hier klicken

Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

Am Anfang jeder Woche fassen wir für Sie aktuelle Nachrichten aus der Biotech-Branche zusammen. Sie suchen nach Nachrichten aus vergangenen Wochen? Stöbern Sie in unserer Rubrik Wochenrückblick!


Zur Rubrik Wochenrückblick

Newsarchiv

Newsarchiv: Mehr als 300 Meldungen von biotechnologie.de im Überblick.

Sie wollen sich über ein bestimmtes Thema informieren? Nutzen Sie unsere Rubrik Aktuelles. Hier finden Sie über 300 Meldungen, sortiert nach des Ressorts Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Förderung.


Zur Rubrik Aktuelles

Menschen

Forscherprofile

Sie wollen wissen, wie ein Wissenschaftler tickt und was ihn antreibt? Dann schauen Sie in unserer Rubrik Aktuelles/Menschen vorbei. Hier werden regelmäßig neue Persönlichkeiten aus der biotechnologischen Forschung porträtiert.


Zur Rubrik Menschen

Förderbeispiele

glowing cells in a test tube

Sie möchten erfahren, in welche Forschungsprojekte öffentliche Gelder fließen? Unter der Rubrik Förderbeispiele stellen wir regelmäßig öffentlich geförderte Forschungsvorhaben inhaltlich vor.


Zur Rubrik Erfindergeist