50 Millionen Euro für Mainzer Biomedizin

Auch im neuen Institut für molekulare Biologie (IMB) auf dem Campus der Universität Mainz fördert die Boehringer Ingelheim Stiftung bereits seit 2009 den wissenschaftlichen Betrieb mit einem Zuschuss von 100 Millionen Euro. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Auch im neuen Institut für molekulare Biologie (IMB) auf dem Campus der Universität Mainz fördert die Boehringer Ingelheim Stiftung bereits seit 2009 den wissenschaftlichen Betrieb mit einem Zuschuss von 100 Millionen Euro. Quelle: IMB

24.05.2013  - 

Doppelte Freude für die Biomediziner an der Universität Mainz: Die Boehringer Ingelheim Stiftung spendet 50 Millionen Euro für die Spitzenforschung auf dem Campus. Mit dem Geld soll die Universität in den kommenden zehn Jahren dabei unterstützt werden, die Lebenswissenschaften fachlich neu auszurichten. Auch ein neuer Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird in Mainz eingerichtet. Wie die DFG am 24. Mai bekanntgab, werden dort Chemiker und Biomediziner künftig gemeinsam an neuen Tumorimmuntherapien arbeiten.

Bereits Ende April hatte die Boehringer Ingelheim Stiftung ihre zweite Großspende von 50 Millionen Euro an die Universität Mainz bekanntgegeben. Vor vier Jahren hatte die gemeinnützige Stiftung schon 100 Millionen Euro für die Errichtung und den Betrieb des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) zur Verfügung gestellt. Das IMB hat vor zwei Jahren seinen Betrieb aufgenommen (mehr...). Beide Beträge zählen zu den größten Privatspenden, die bislang an öffentliche Universitäten in Deutschland geflossen sind.

Mehr zum Thema auf biotechnologie.de

News:  Universität Mainz: Mit neuem Institut auf Elite-Kurs

News: Boehringer eröffnet Forschungszentrum für Tierimpfstoffe

Spitzenforscher nach Mainz holen

Die neuen 50 Millionen Euro sollen nun allerdings nicht in „Steine und Erden, sondern in Köpfe und Ausrüstung“ gesteckt werden, so Kirsten Achenbach von der Boehringer Ingelheim Stiftung zu biotechnologie.de.

Andreas Barner, Ministerin Doris Ahnen, Otto Boehringer, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Unipräsident Georg Krausch (v.l.).Lightbox-Link
Andreas Barner, Ministerin Doris Ahnen, Otto Boehringer, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Unipräsident Georg Krausch (v.l.).Quelle: Peter Pulkowski
Das Geld soll der Universität Mainz die nötige finanzielle Ausstattung an die Hand geben, um im Wettbewerb um die besten Köpfe attraktiv zu sein. Eine wichtige Bedeutung kommt dabei der fachlichen Neuausrichtung der Biologie als zentralem Teil der Lebenswissenschaften zu. Hierzu sollen international herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berufen und der wissenschaftliche Nachwuchs besonders gefördert werden. „In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden drei Viertel der Professuren in den Biowissenschaften in Mainz neu besetzt, da wollen wir konkurrenzfähig sein“, sagt Universitätspräsident Georg Krausch im Gespräch mit biotechnologie.de. Die Spende von der Boehringer Ingelheim Stiftung könne etwa dabei helfen, vorgezogene Berufungen zu ermöglichen.

Zukunftskonzept doch umsetzen

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit einem Exzellenzcluster und einer Exzellenz-Graduiertenschule erfolgreich abgeschnitten, konnte sich mit ihrem Zukunftskonzept „The Gutenberg Spirit: Moving Minds – Crossing Boundaries“ letztlich aber nicht durchsetzen. Mit der Zuwendung der Boehringer Ingelheim Stiftung wollen die Mainzer -  gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung - wichtige Teile des Zukunftskonzepts nun auch ohne Bundesförderung stemmen. Flankiert wird diese Fördermaßnahme seitens der Universität und der Landesregierung durch einen Neubau auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern für moderne lebenswissenschaftliche Forschung, in dem voraussichtlich ab 2016 wesentliche Teile des Fachbereichs Biologie untergebracht werden.

Weitere Informationen

Mehr zur Boehringer Ingelheim Stiftung: hier klicken.

Mehr zur Exzellenzinitiative der Universität Mainz: hier klicken.

Zudem wird ein bisher vom Max-Planck-Institut für Chemie genutztes Gebäude saniert und für Zwecke der Lebenswissenschaften hergerichtet. Andreas Barner, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Boehringer Ingelheim Stiftung: „Diese erneute Spende wird helfen, die Qualität der Forschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in den lebenswissenschaftlichen Bereichen zu verbessern. Mainz wird damit in diesem Bereich eindeutig international konkurrenzfähiger.“

Neuer SFB zu Tumortherapien

Einen weiteren Schub für die biomedizinische Spitzenforschung in Mainz dürfte der neue Sonderforschungsbereich (SFB) „Nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie“ bringen, den die DFG mit rund 11 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre in Mainz einrichten wird. Hier geht es darum, spezielle Nanopartikel als Trägermaterialien für eine Immuntherapie zu erforschen, mit der sich auch versteckte Metastasen dauerhaft eliminieren lassen. An dem SFB 1066 sind Chemiker und Biomediziner der Universität wie auch Forscher vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung beteiligt. „Die Forscher bauen auf längerer gemeinsamer Zusammenarbeit auf, und der SFB hat eine klare translationale Ausrichtung hin zum Patienten“, so Universitätspräsident Krausch.

© biotechnologie.de/pg

Videos

Kurzfilme zur Biotechnologie in unserer Videorubrik

Ob Medizin, Landwirtschaft oder Industrie - in unserer Videorubrik finden Sie eine ganze Reihe von Kurzfilmen, die Sie leicht verständlich in die Welt der Biotechnologie einführen. 


Zur Rubrik Videos

TV-Glossar

Kreidezeit - Begriffe aus der Biotechnologie

Von A wie Antikörper bis Z wie Zellkultur - die Kreidezeit erklärt Begriffe aus der Biotechnologie kurz und knapp an der Tafel. Alle Videos finden Sie in unserem Filmarchiv.


Zur Rubrik Kreidezeit