Vierte Runde GO-Bio: 15 Millionen Euro für sechs Gründerteams
26.05.2011 -
Die Biotechnologie gilt als wichtige Schlüsseltechnologie auf dem Weg zu einer biobasierten Wirtschaft. Dafür ist es entscheidend, dass innovative Ideen aus den Forscherlabors auch tatsächlich ihren Weg auf den Markt finden. Mit dem im Jahr 2005 ins Leben gerufenen GO-Bio-Wettbewerb unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Forscherteams aus der Biotechnologie, die mit vielversprechenden aber risikoreichen Projekten ein Unternehmen gründen wollen. Am 26. Mai wurden bei den Biotechnologietagen in München die Preisträger der vierten Auswahlrunde von GO-Bio gekürt. Insgesamt sechs Teams dürfen sich über 15 Millionen Euro Anschubfinanzierung freuen.
"Wir wollen, dass junge Forscherinnen und Forscher nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im Unternehmertum eine berufliche Perspektive sehen. Die Biotechnologie ist ein junger Wirtschaftszweig, der auf Gründungen aus der Wissenschaft angewiesen ist", betonte BMBF-Staatsekretär Georg Schütte in München. Im Rahmen der Biotechnologietage 2011 in der bayrischen Landeshauptstadt gratulierte er den Preisträgern der vierten GO-Bio-Runde. Diesmal waren 93 Projektskizzen eingereicht worden, sechs Teams davon konnten sich durchsetzen (siehe Tabelle unten).
RNA-Therapien, Biosensoren, Protein-Nachweise
Die Preisträger von 2011 forschen an der Universität Jena, der Universität Leipzig, der Medizinischen Hochschule Hannover, an der Technischen Universität München und am Klinikum der Ludwigs-Maximilians Universität in München.
GO-Bio |
Mit der GO-Bio-Initiative fördert das BMBF Forscher aus den Lebenswissenschaften, die mit vielversprechenden aber risikoreichen Projekten ein Unternehmen gründen wollen. Bislang wurden in vier Förderrunden Preisträger des Gründerwettbewerbs gekürt. Mehr Infos: www.go-bio.de |
Die Bandbreite der in der vierten Runde geförderten Ideen ist erneut groß. Sie reicht von neuartigen RNA-Therapien über biosensorische Testsysteme hin zu hochempfindlichen Nachweisverfahren für die Proteinanalyse. Die ausgewählten Teams erhalten insgesamt rund 15 Millionen Euro. Über maximal sechs Jahre finanziert das BMBF die Forscher, um eine wissenschaftliche Idee zu einem marktfähigen Produkt weiterzuentwickeln und langfristig ein Unternehmen zu gründen. Die GO-Bio-Förderung erfolgt dabei in zwei Phasen. In den drei Jahren der ersten Förderphase soll von der Arbeitsgruppe das Anwendungspotenzial der Entwicklung herausgearbeitet und bewertet werden. Begleitend sollen konkrete Kommerzialisierungsstrategien für die weitere Umsetzung der Ergebnisse entwickelt werden.
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Mehr Informationen zu den GO-Bio-Projekten der bisherigen Auswahlrunden: erste Runde (2006): hier klicken zweite Runde (2007): hier klicken dritte Runde (2009): hier klicken |
In der zweiten Förderphase, über die nach einer Zwischenevaluation entschieden wird, erfolgt die Überführung dieser Strategien in die wirtschaftliche Verwertung. Neben der finanziellen Unterstützung werden die ausgewählten Teams von Mentoren begleitet und gezielt beraten.
Bisher 15 Firmengründungen aus 28 Projekten
Dass die geförderten Teams gute Aussichten haben, das angepeilte Ziel einer Firmengründung zu erreichen, zeigt ein Blick auf die GO-Bio-Projekte der vergangenen Jahre: Aus den 28 Projekten der drei Auswahlrunden in den Jahren 2006, 2007 und 2009 sind bisher 15 Unternehmensgründungen hervorgegangen, damit wurde in mehr als der Hälfte der Fälle das Ziel der Gründungsoffensive Biotechnologie erreicht. In München wurden neben den diesjährigen Preisträgern auch acht GO-Bio-Projekte geehrt, die es nach erfolgreicher Zwischenevaluation nun in die zweite Förderphase geschafft haben (siehe Randspalte). Derzeit wird die fünfte Auswahlrunde vorbereitet, die noch 2011 starten soll. Bis 2015 sollen insgesamt 150 Millionen Euro in den GO-Bio-Wettbewerb fließen.
Übersicht der sechs zur Förderung ausgewählten Projekte in Runde vier
Preisträger | Thema |
Prof. Dr. Markus Gerhard Technische Universität München | Neue Impfstoffe gegen Erreger chronischer Infektionen und Krankenhauskeime Das Projekt im Detail: hier klicken |
Dr. Christian Hennig Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neantologie Medizinische Hochschule Hannover | Chipzytometrie als neue Technologie zur tiefgreifenden Zellanalyse Das Projekt im Detail: hier klicken |
Dr. Tobias Pöhlmann Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie Friedrich-Schiller-Universität Jena | Intelligente siRNA-Moleküle für die zellspezifische Therapie von Brustkrebs Das Projekt im Detail: hier klicken |
Dr. Ulrich Rant Walter-Schottky-Institut, Zentrum für Nanotechnologie und Nanomaterialien Technische Universität München | Dynamic Biosensors: Protein-Analyse auf einem Chip mit elektrisch bewegten DNA-Molekülen Das Projekt im Detail: hier klicken |
PD Dr. Carsten Rudolph Dr. von Haunerschen Kinderspital Ludwig-Maximilians-Universität München | Eine neue Klasse von RNA-Biopharmaka für die Regenerative Medizin Das Projekt im Detail: hier klicken |
Dr. Thole Züchner Institut für Bioanalytische Chemie Biotechnologisch-Biomedizinisches Zentrum Universität Leipzig | Hochempfindliche Nachweisverfahren für klinisch relevante Protein-Biomarker Das Projekt im Detail: hier klicken |