Pharmazeutische Biotechnologie
Hochschule Biberach
Allgemeines
Ab dem Wintersemester 2006/07 bietet die Hochschule Biberach den neuen Bachelor-Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie an, der spezifisch auf die industrielle Entwicklung und biotechnologische Produktion von biopharmazeutischen Wirkstoffen zugeschnitten ist. Finanziert wird der Studiengang in Form einer Public-Private-Partnership zwischen der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Baden-Württemberg, dem Landkreis Biberach, der Stadt Biberach, der Kreissparkasse Biberach und den zwei lokal ansässigen pharmazeutischen Unternehmen Boehringer Ingelheim GmbH & Co. KG und Rentschler Biotechnologie GmbH.
Das Studium kann sowohl zum Sommer- als auch zum Wintersemester aufgenommen werden. 90% der jeweils 35 Studienplätze werden über ein hochschuleigenes, zweistufiges Auswahlverfahren vergeben. Die Bewerbungsfrist endet für das Wintersemester am 15. Juli, für das Sommersemester am 15. Januar des Jahres. Unter allen bis zum Ende der Bewerbungsfrist eingegangenen Bewerbungen wird ein vorläufiges Ranking erstellt, das sich aus der Note der Hochschulzugangsberechtigung und unter Berücksichtigung einer eventuell vorhandenen abgeschlossenen einschlägigen Berufsausbildung ergibt. Die nach diesem Ranking ca. 90 besten Bewerber werden dann zu Auswahlgesprächen eingeladen. Die Gesprächsnote geht zu 50% in das endgültige Ranking ein. Die Auswahlgespräche finden ca. 2 Wochen nach Ende der Bewerbungsfrist an der Hochschule Biberach statt (für WS 2006/07 am 31.07./01.08.2006).
Die Hochschule Biberach bietet die neue Studienrichtung zunächst als Bachelor-Studiengang an. Ein aufbauender Master-Studiengang ist in Vorbereitung. Die Gründung eines neuen Instituts Pharmazeutische Biotechnologie ist für das Jahr 2007 vorgesehen.
Bachelor-Studiengang
Der Bachelor-Studiengang PBT hat eine Regelstudienzeit von sieben Semestern und orientiert sich eng an der beruflichen Praxis. Neben der theoretischen Lehre durch Vorlesungen und Seminare sind verschiedene Laborpraktika in den Räumen eines neuen Hochschulgebäudes (Einweihung im September 2006), Exkursionen zu biotechnologischen Forschungs- und Produktionsstätten sowie ein komplettes Praxissemester vorgesehen. Alle Module des Studiengangs, der sich in drei Abschnitte gliedert, erstrecken sich über maximal zwei aufeinander folgende Semester. Diese Struktur eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für Studienaufenthalte an anderen deutschen oder ausländischen Hochschulen mit einer erleichterten Planung und Anerkennung der dort absolvierten Studienleistungen.
Im ersten Studienabschnitt (1.+2. Semester) stehen vorwiegend mathematisch-naturwissenschaftliche und biotechnologisch-verfahrenstechnische Grundlagen auf dem Lehrplan. Ergänzt werden diese durch Lehrveranstaltungen zu Softskills wie „Computergestützte Informationsbeschaffung“, „Gute Laborpraxis“ und „Präsentationstechnik“ sowie in „Mikro-, Zell- und Molekularbiologie“.
Im zweiten Studienabschnitt (3.-5. Semester) werden vor allem die technischen und biochemischen Grundlagen durch Module in „Bioverfahrenstechnik“, „Gentechnik“, „Zellkulturtechnik“, „Technische Mikrobiologie“, „Anlagen- und Reinraumtechnik“, „Chemie der Biomoleküle“ und „Biotechnologische Aufarbeitung“ vertieft. Zusätzlich sind interdisziplinäre Fächer wie „Pharmazeutische Grundlagen“, „Ökonomie“, „Bioinformatik“ und „Rechtsgrundlagen“ Bestandteil des Curriculums.
Den dritten Studienabschnitt (6.+7. Semester) beginnt der Student/die Studentin mit dem Praxissemester, das in der biopharmazeutischen Industrie oder einer Forschungseinrichtung im In- oder Ausland absolviert werden kann. Im 7. Semester erstellt der Student seine Bachelor-Arbeit in Form einer wissenschaftlichen Arbeit, die er in der Industrie, an einem externen Forschungsinstitut oder am Institut PBT erstellen kann. Es finden Lehrveranstaltungen zum Thema Qualitätsmanagement statt, daneben können Wahlpflichtfächer im Umfang von 4 Semesterwochenstunden entsprechend den persönlichen Neigungen belegt werden.
Der Studiengang wird mit der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit, der Bachelor-Arbeit, abgeschlossen.
Insgesamt umfasst der Bachelor-Studiengang PBT Pflicht-Lehrveranstaltungen im Umfang von 147 SWS, davon 51 SWS Laborpraktika zuzüglich Praxissemester mit mindestens 95 Präsenztagen.