Biosystemtechnik / Bioinformatik

Allgemeines

Im Bachelor- sowie im Masterstudiengang Biosystemtechnik / Bioinformatik sollen die Studenten lernen, Problemstellungen anzugehen, in denen biologische Bereiche mit der modernen Informatik verbunden werden. Für die beiden Teilbereiche heißt das genauer: In der Bioinformatik werden mit Hilfe von Methoden aus Mathematik und Informatik versucht, biologische Daten zu interpretieren bzw. komplexe biologische Systeme zu analysieren. Die Biosystemtechnik wiederum liegt an der Schnittstelle zwischen Biotechnologie und Mikro- bzw. Strukturierungstechniken. In der Biosystemtechnik werden also Biomoleküle oder biologische Strukturen mit technischen Bauelementen kombiniert, um neue Funktionseinheiten zu konstruieren. Ein Beispiel dafür sind künstliche Gewebekonstrukte, die etwa bei modernen Implantaten Verwendung finden sollen.

Sowohl der Bachelor- als auch der Masterstudiengang wurden bereits akkreditiert (befristet bis März 2007). Der Studiengang startet jeweils zum Wintersemester, wofür sich die Interessenten jeweils bis zum 15. Juli eines Jahres bewerben müssen.

Bachelor

Der Bachelor-Studiengang Biosystemtechnik / Bioinformatik wurde im Rahmen der InnoRegio-Initiative „Biohybridtechnologien in der Region Potsdam/Luckenwalde“ (BioHyTec) in Zusammenarbeit mit biotechnischen Unternehmen der Region Berlin/Brandenburg entwickelt. Im Wintersemester 2001/2002 durften sich die ersten Studenten für bei der TFH Wildau für den Studiengang einschreiben.

Der Bachelorstudiengang Biosystemtechnik/Bioinformatik umfasst sechs Semester. Bisher haben fast 50 junge Menschen den Bachelorstudiengang erfolgreich absolviert.

Zu Beginn des Studiums sollen naturwissenschaftliche Grundlagen in den Fächern Mathematik, Physik, Informatik und Chemie vermittelt werden. Dann werden dem Studenten fachspezifische Grundlagen in Mikrobiologie, Biochemie und Molekularbiologie näher gebracht. Schließlich folgen fachspezifische Vertiefungen in Physik und anwendungsbezogenen Lehrgebieten wie Bioinformatik, Bioanalytik, Biohybridtechnik, Bioprozesstechnik und Mikrosystemtechnik. Im dritten, vierten und fünften Semester ist jeweils ein fünfwöchiges betriebliches Praktikum in einem Biotechnologieunternehmen des BioHyTec-Netzwerkes vorgesehen. Am Ende des sechsten Semesters soll innerhalb von zwölf Wochen die Bachelorarbeit angefertigt werden.

Master

Innerhalb von zwei Jahren kann dieser zweite akademische Abschluss erlangt werden. Im Oktober 2006 wurden die ersten Absolventen des Masterstudiengangs Biosystemtechnik/Bioinformatik verabschiedet. Die meisten der Studenten, die in Wildau ihren Bachelorabschloss erfolgreich bestanden hatten, haben sich bisher dazu entschlossen, ihre Kenntnisse im zweijährigen Masterstudiengang Biosystemtechnik/Bioinformatik weiter zu vertiefen und haben deshalb die Aufnahmeprüfung für den Masterstudiengang absolviert. Der Studiengang ist jedoch auch für andere Bachelor- oder Diplom-Absolventen offen, insbesondere aus Fachgebieten wie Biologie, Biotechnologie oder Biochemie anderer Hochschulen offen. Für diese werden zum erleichterten Einstieg in das Studium spezielle Einführungsveranstaltungen in Bioinformatik, Biohybridtechnik und Physik angeboten.

Der Ablauf des regulären Studiums sieht folgendermaßen aus: Zunächst werden naturwissenschaftliche Fächer vertieft und managementorientierte Fächer angeboten. Dann spezialisieren sich die Studenten fachlich, wobei persönliche Schwerpunkte im Bereich Biologie, Bioinformatik, Materialtechnik oder Photonik gesetzt werden können. Die wissenschaftliche Masterarbeit, die im letzen Semester durchgeführt wird, soll eine praktische Themenstellung besitzen. Der Studiengang ist anwendungsorientiert konzipiert, wobei entsprechende technische Ausstattungen wie Labore und Computernetzwerke vorhanden sind und intensive Kontakte der Studierenden zu anderen Institutionen und Organisationen gefördert werden.