Berlin: Startschuss für Superinstitut BIG

Walter Rosenthal, Ernst Rietschel (Vorstandsvorsitzender), Max Einhäupl und Annette Grüters-Kieslich (von links) werden dem neuen Berliner Institut für Gesundheitsforschung im Auftrag der translationalen Forschung im systemmedizinischen Bereich vorstehen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Walter Rosenthal, Ernst Rietschel (Vorstandsvorsitzender), Max Einhäupl und Annette Grüters-Kieslich (von links) werden dem neuen Berliner Institut für Gesundheitsforschung im Auftrag der translationalen Forschung im systemmedizinischen Bereich vorstehen. Quelle: David Ausserhofer/BIG

19.06.2013  - 

Startschuss für eine Spitzeneinrichtung zur translationalen Gesundheitsforschung: Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) hat am 18. Juni seine Arbeit aufgenommen. Im BIG werden die Forschungsaktivitäten der Berliner Universitätsmedizin Charité und des Max-Delbrück-Centrums (MDC) gebündelt. So soll der Transfer von Forschungserkenntnissen in die klinische Anwendung gestärkt werden. Den Aufbau unterstützen Bund und Land gemeinsam mit der Helmholtz-Gemeinschaft in den kommenden fünf Jahren mit rund 300 Millionen Euro. Zusätzlich fördert die Unternehmerin Johanna Quandt das BIG mit 40 Millionen Euro aus den Mitteln ihrer Charité-Stiftung. An dem Festakt zum Start in Berlin nahmen auch Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und die Berliner Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres teil.

Ein Institut im klassischen Sinne mit Labors und Räumlichkeiten ist das BIG noch nicht. Es ist vielmehr ein neuartiges Kooperationsmodell mit Fokus auf die Systemmedizin (mehr...). 2015 wird es vom Land Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts errichtet. Ernst Theodor Rietschel, der neue Vorstandsvorsitzende des BIG nutzte die Gelegenheit und warb beim Festakt auch für einen zentralen Neubau und schlug sogleich einen möglichen Titel vor: „Berlin Center for Translational Medicine“. Im November 2012 hatten sich der Bund und das Land Berlin nach langen Finanzierungsverhandlungen, die im Frühjahr 2012 begonnen hatten, auf die Gründung des Instituts verständigt (mehr...). Geplant ist, dass die öffentliche Hand das BIG in den Jahren 2013 bis 2018 mit insgesamt mehr als 300 Millionen Euro fördert. 90 Prozent der Mittel gibt der Bund, den Restbetrag stellt das Land Berlin zur Verfügung. Mit der gemeinsamen Förderung durch Bund und Land und der interdisziplinären Arbeit verschiedener Institute ist das BIG ein brandneues Vorhaben und Teil der Gesamtstrategie des Bundes, Innovationen und Strukturen anzutreiben.

MDC und Berliner Charité

Zur Homepage des Max-Delbrück-Zentrums (MDC) für Molekulare Medizin in Berlin-Buch: hier klicken.

Zur Homepage der Charité Berliner Universitätsmedizin: hier klicken.

Translation stärken

Mit dem BIG sollen wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die medizinische Regelversorgung und damit zum Patienten gelangen, betonte Rietschel anlässlich der Einweihung. Schwerpunkt sei dabei die Systemmedizin, so der ehemalige Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Das BIG startet mit vielen Vorschusslorbeeren. „Die Gründung des BIG ist ein wichtiger Schritt in der deutschen Gesundheitsforschung und ein Baustein für die Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka anlässlich der feierlichen Einweihung des BIG in Berlin. Sie erwarte von der neuen Einrichtung bahnbrechende Impulse für die Gesundheit der Menschen. Ähnlich äußerte sich auch die Berliner Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres: „Ich bin sehr optimistisch, dass es mit dem BIG gelingen wird, Forschungspersönlichkeiten aus aller Welt zu gewinnen und jungen Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit zu geben, sich erfolgreich zu entwickeln.“

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Vernetzung mit Berliner Universitäten

Die Freie Universität und die Humboldt-Universität begrüßten in einer gemeinsamen Erklärung die Neugründung. Neben der gemeinsamen humanmedizinischen Fakultät – der Charité –werden auch die Institute für Biologie und für Psychologie der Humboldt-Universität sowie die Fachbereiche Biologie, Chemie, Pharmazie und Physik der Freien Universität eng in die Arbeit des BIG eingebunden sein. An der Humboldt-Universität sollen die mit dem BIG zusammenhängenden Fächer künftig in einer Lebenswissenschaftlichen Fakultät gebündelt werden. Mit dem Integrative Institute for the Life Sciences (IRI Lebenswissenschaften), in dem Wissenschaftler der HU und verschiedener außeruniversitärer Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, bestünde bereits eine entsprechende Kooperationsplattform.

Systemmedizinischer Ansatz

Bei seiner Forschung wird sich das BIG nicht nur auf einzelne Krankheitsbilder beschränken sondern grundlegende molekulare Zusammenhänge erschließen. Um diese komplexen Systeme in ihrer Gesamtheit betrachten zu können, bedient sich die Systemmedizin visueller, genetischer, zellbiologischer und physiologischer Informationen. Neue Diagnoseverfahren, prophylaktische Maßnahmen und Therapien sollen dabei entwickelt werden. Um diese Vorhaben voranzutreiben werden außerdem in den kommenden Jahren umfangreiche Technologieplattformen aufgebaut und Nachwuchsforscher sollen gezielt gefördert werden.

© biotechnologie.de/bs

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