Gesucht: Innovative Allianzen der industriellen Biotechnologie

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Stellten im November 2010 die Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 vor: Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, und sein Kollege Robert Kloos aus dem Landwirtschaftsministerium. Quelle: biotechnologie.de

29.04.2011  - 

Die erste Förderinitiative unter dem Dach der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 - Unser Weg zu einer bio-basierten Wirtschaft" ist gestartet. In der "Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie" werden Allianzen gesucht, die biologische Lösungen für Prozesse und Produkte entwickeln und umsetzen wollen. Projektskizzen zur Teilnahme an der ersten Förderrunde können bis zum 1. Juni 2011 beim Projektträger Jülich eingereicht werden. Für die insgesamt fünf Runden stehen bis 2015 Mittel in Höhe von rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.

Auf den Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft müssen viele chemische Produktionsprozesse auf biologische Füße gestellt werden. „Wir wollen mit Forschung und Innovation den Strukturwandel von einer erdöl- zu einer biobasierten Industrie ermöglichen“, so beschrieb Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Zielsetzung der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 (mehr...), die von der Bundesregierung im November 2010 beschlossen wurde.

Die hohen Entwicklungskosten, die bei der Suche nach biologischen Alternativen für etablierte Verfahren anfallen, bedeuten besonders für innovative kleine und mittlere Unternehmen jedoch oft erhebliche Risiken. Hier setzt die Fördermaßnahme „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ an. Durch den Zusammenschluss und die koordinierte Zusammenarbeit aller am Wertschöpfungsprozess beteiligten Partner sollen Innovationsprozesse in der industriellen Biotechnologie initiiert und beschleunigt werden.

Allianzen mit ungewöhnlichen Partnern

Informationen beim Projektträger Jülich

Der Projektträger Jülich bietet den vollständigen Text der Bekanntmachung, Kontaktinformationen sowie FAQs zur Innovationsinitiative an.

www.ptj.de/innovationsinibio

Im Rahmen der „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ kann und soll es durchaus zur Bildung ungewöhnlicher Allianzen kommen – mit Partnern, die bislang nicht in dieser Form zusammengearbeitet haben. Eine Allianz kann dabei vertikal entlang einer Prozesskette (Zulieferer, Produzenten, Anwender) oder horizontal z.B. entlang eines bestimmten Prozessschritts strukturiert sein. Jede Allianz soll aus miteinander verzahnten Einzel- und Verbundprojekten modulartig aufgebaut sein. Neben Unternehmen können sich auch akademische Einrichtungen an einem Vorhaben beteiligen.

Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030

Sie wollen mehr über die Forschungsstrategie der Bundesregierung erfahren? Hier erhalten Sie eine Reihe von Daten und Fakten.

Langfassung der Strategie: PDF-Download

Kurzfassung der Strategie: PDF-Download

Finanzübersicht: PDF-Download

Hintergrund zur Bioökonomie: PDF-Download 

Mehr Informationen zur Bioökonomie beim BMBF : hier klicken

Neben Branchen wie der Nahrungsmittel-, Chemie-, Papier- und Pharmaindustrie, in denen biologische Prozesse bereits eingesetzt werden, steht die Förderung grundsätzlich allen Industriezweigen offen. Gefragt sind besonders Vorhaben, die neuartige Anwendungen biotechnologischer Verfahren in Branchen einsetzen wollen, die davon bisher noch recht unberührt waren. Von der Förderung ausgenommen sind allerdings strategische Allianzen, die primär auf eine energetische Nutzung von Biomasse zielen.

BioIndustrie2021

Seit 2007 fördert das BMBF im Rahmen der Initiative BioÖkonomie2021 fünf regionale Cluster der industriellen Biotechnologie.

zum Artikel: hier klicken

Fünf Runden bis 2015

Es wird erwartet, dass die einzelnen strategischen Allianzen eine Perspektive für mindestens fünf Jahre vorweisen. Jede strategische Allianz sollte eine kritische Masse erreichen – sowohl hinsichtlich der finanziellen Ausstattung als auch der gebündelten Kompetenzen der beteiligten Partner. Es werden insgesamt also eine überschaubare Anzahl an Allianzen gefördert werden.

Die „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ stellt eine bundesweite Ausweitung der vorangegangenen Fördermaßnahme „BioIndustrie 2021“ dar, in deren Verlauf sich fünf strategische Cluster herausgebildet haben. Zudem dient die Initiative auch als Möglichkeit, Projekte aus laufenden Förderaktivitäten des BMBF zur industriellen Biotechnologie wie den Initiativen GenoMikPlus, GenoMikTransfer und Aufreinigungstechnologien aufzugreifen und auf eine neue Stufe zu heben.

Jeweils bis zum 1. Juni eines Jahres können Verbünde eine Interessensbekundung abzugeben. Erstmals ist dies zum 1. Juni 2011 möglich. Allianzen, die zum 1. Juni eines Jahres eine Interessensbekundung abgegeben haben, können bis spätestens zum 31. Mai des Folgejahres dann eine vollständig ausgearbeitete Skizze einreichen, die rund 30 Seiten umfassen soll. Insgesamt gibt es fünf Bewerbungsrunden, der letzte Abgabetermin ist somit der 1. Juni 2015. Anträge sind zu richten an den Projektträger Jülich, Ansprechpartner ist Ralf Jossek (E-Mail: r.jossek@fz-juelich.de, Tel. 02461-61-3720)


Weitere Informationen beim Projektträger Jülich
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