Natural Life Excellence Network 2020 – NatLifE 2020
In der strategischen Allianz NatLifE 2020 haben sich 22 Partner aus Industrie und Hochschulen zusammengetan, um Forschung, Entwicklung und Produktion von natürlichen Inhaltsstoffen als Spezialitäten für ein gesünderes Leben voranzutreiben. Dabei geht es insbesondere um eine neue Generation von biologisch aktiven Inhaltsstoffen für Nahrungsmittel und Kosmetika.
Die Allianzpartner verfolgen dieses Ziel mit Hilfe biotechnologischer Verfahren und dem Verständnis biologischer Systeme. Die zentrale Basis bilden hochinnovative Zellkultursysteme, mit denen riesige Naturstoffarchive nach funktionellen Substanzen durchmustert werden können. So hat das Zwingenberger Biotechnologieunternehmen BRAIN AG, das die strategische Allianz auch koordiniert, ein Zellsystem auf der Grundlage von menschlichen Geschmackszellen entwickelt. Den Zellbiologen bei BRAIN ist es dabei gelungen, diese Zellen über mehrere Jahre stabil zu vermehren. Unter Verwendung dieser Geschmackszellen lassen sich etwa spezielle Naturstoffe testen und nach Molekülen suchen, die beispielsweise einen bitteren Geschmack maskieren können. Auch für die Suche nach interessanten Inhaltstoffen für Kosmetika kommen humane Zellsysteme zum Einsatz. Hier geht es zum Beispiel um natürliche Inhaltsstoffe für Antitranspirant-Produkte wie Deos oder Naturstoffe für biologische Bräunungskosmetika. Interessante Kandidaten für Inhaltsstoffe sollen im weiteren Verlauf der Allianz bis zur Marktreife entwickelt werden.
Die insgesamt 22 Allianzpartner, bestehend aus Technologie-Entwicklern, KMU und Industrieunternehmen, werden in den nächsten neun Jahren zusammenarbeiten. Die Allianz hat für die gesamte Projektzeit ein Volumen von rund 30 Millionen Euro, die Hälfte davon steuert das BMBF im Rahmen der „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ bei. Zu den geförderten Unternehmen zählen neben der BRAIN AG die Darmstädter MERCK KGaA, die L.A. Schmitt GmbH, AB Enzymes GmbH und die Analyticon Discovery GmbH. Beteiligt an NatLifE 2020 sind zudem Forscher von Hochschulen aus Münster, Göttingen, Potsdam, Greifswald, Würzburg, Fulda und der LMU München.
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