Technofunktionelle Proteine – TeFuProt

In der Allianz „Technofunktionelle Proteine“ haben sich 14 Projektpartner aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammengetan, um aus landwirtschaftlichen Pflanzenresten Proteine als Industrierohstoff zu gewinnen. Diese Eiweißmoleküle sollen in weiteren Schritten so optimiert werden, dass sie als Grund- oder Zusatzstoffe für Farben, Reinigungsmittel, Baumaterialien, Schmier- und Kunststoffe sowie andere technische Anwendungen eingesetzt werden können.

Koordiniert wird das Konsortium von der ANiMOX GmbH mit Sitz in Berlin-Adlershof. Die stoffliche Grundlage bilden Pflanzenreste aus der Rapsölgewinnung – sogenannte Rapspresskuchen. Wegen darin angereicherter Bitterstoffe sind jährlich bis zu 1,5 Millionen Tonnen dieser Reste nicht für die Tierfütterung geeignet. Die Bunge Deutschland GmbH fungiert in der Allianz als Rohstofflieferant. Sowohl ANiMOX wie auch das Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising entwickeln Technologien, mit denen sich das Proteingemisch aus den Rapspresskuchen herauslösen lässt. Als akademischer Partner werden Forscher der Hochschule München die Eiweißmoleküle analysieren.

Die Industriepartner in der Allianz wollen die Naturstoffe dann für den Einsatz in ihren Spezialprodukten testen. So etwa in Farben und Lacken (Kronos; Landshuter Lackfabrik; Naturhaus Naturfarben), in Kleb- und Schmierstoffen (BioLink; Fuchs Schmierstoffe), in Polymeren (HPX Polymers) sowie in Reinigungsmitteln (Vermop). Ein Forschungsinstitut wird wirtschaftliche und umweltrelevante Fragen der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Verfahren überprüfen. Das IBB Netzwerk GmbH übernimmt die administrative Koordination der TeFuProt-Allianz. Für die kommenden sechs Jahre bringen die Beteiligten insgesamt 9 Millionen Euro auf, die Hälfte steuert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ bei. 

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