PLANT-KBBE: 15 Millionen Euro für zweite Ausschreibung

Pflanzen sind die Rohstoffe der Zukunft. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Pflanzen sind die Rohstoffe der Zukunft. Quelle: Syngenta

05.02.2009  - 

Pflanzen sind die ideale Basis für eine biobasierte, auf Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaft. Doch um ihr Potenzial optimal zu nutzen, ist Genomforschung enorm wichtig. Erst mit diesem Wissen lassen sich Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe entweder noch effizienter als bisher oder auf völlig neue Weise nutzen. Um diese Herausforderung in Europa zu stemmen, haben sich die Forschungsministerien der Länder Deutschland, Frankreich und Spanien im Jahr 2007 zur "Transnational Plant Alliance for Novel Technologies - towards implementing the Knowledge-Based Bio-Economy in Europe" zusammengeschlossen. Inzwischen ist auch Portugal mit dabei. Jetzt ist eine zweite Ausschreibung gestartet.  

Die länderübergreifende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Pflanzengenomforschung hat bereits Tradition: Schon Ende der 1990er Jahre wurden im Rahmen der deutsch-französischen Beziehungen gemeinsame Inititiativen zwischen den nationalen Förderprogrammen Génoplante in Frankreich und der Genomanalyse im biologischen System Pflanze (GABI) von deutscher Seite gestartet. Seitdem hat sich die Zusammenarbeit beider Länder stetig vertieft und wurde schließlich um Partner aus Spanien erweitert. Anfang September 2007 sind die Forschungsressorts der drei Länder noch enger zusammengerückt und haben die PLANT-KBBE vereinbart. Unterzeichner waren das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für Deutschland, das Ministerio de Educación y Ciencia (MEC) in Spanien, das Ministère de l’Enseignement supérieur de la Recherche in Frankreich und die französische Forschungsagentur Agence Nationale de la Recherche (ANR). Inzwischen ist auch das Ministerium für Wissenschaft und Innovation aus Portugal (MCTES) – vertreten durch die nationale Wissenschaftsorganisation (FCT) – mit an Bord.

Diese Vereinbarung beinhaltet über drei Jahre hinweg jährliche gemeinsame Ausschreibungen, für die sich akademisch und unternehmerisch geführte transnationale Konsortien mit Vertretern der beteiligten Länder bewerben können. Die erste dieser drei Ausschreibungen war Ende 2007 mit einem Fördervolumen von 18 Millionen Euro  veröffentlicht worden. Hieraus gingen 12 transnationale Verbünde hervor, deren Förderung im Frühjahr 2009 starten wird.

Nun ist eine zweite Ausschreibung erfolgt, für die bis zu 15 Millionen Euro bereit stehen. Interessierte Konsortien müssen bis zum 27. März 2009 erste Skizzen vorlegen, bis zum 29. Mai sind die ausgearbeiteten Bewerbungen vorzulegen. Inhaltlich soll es vor allem darum gehen, die bereits etablierte Zusammenarbeit in der Pflanzengenomforschung zwischen den beteiligten Ländern zu festigen und weiter entwickeln.

Gefördert werden transnationale, von Wirtschaftsunternehmen geführte und anwendungsorientierte Projekte, die sich durch einen hohen Grad an wissenschaftlicher und technischer Innovation auszeichnen und bei denen Wissenschaft und Wirtschaft eng kooperieren.

Ziel: Pflanzen vielfältig und nachhaltig nutzen

In den Projekten soll die effizientere und zielgerichtetere Entwicklung neuer Pflanzen im Mittelpunkt stehen – sei es zur Nutzung als Energieträger, für industrielle Anwendungen als Rohstoff-Lieferant für Biomaterialien bzw. Arzneimittel oder als Basis zur Gewinnung gesünderer sowie sicherer Nahrungs- und Futtermittel.

Workshop
Am 15./16. April ist in Barcelona ein Partnering-Workshop für alle Interessenten der Ausschreibung geplant. 

Anmeldung und weitere Infos finden Sie in Kürze bei der ANR: hier klicken 

Für Bewerber gibt es zwei Module:

  • Im MODUL A werden vornehmlich von Wirtschaftsunternehmen geführte Konsortien gefördert. Entsprechende Verbünde involvieren - im Rahmen einer ausgewogenen Partnerschaft - mindestens ein Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft pro Partnerland, wobei auch binationale Kooperationen zuwendungsfähig sind. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden zur Beteiligung aufgerufen. Akademische Einrichtungen und auch andere öffentlich geförderte Forschungsinstitutionen können sich an solchen Konsortien beteiligen und diese auch koordinieren.

  • Im MODUL B werden in geringerem Umfang vornehmlich Konsortien mit eindeutig anwendungsorientierten Themenstellungen gefördert. Diese Verbünde setzen sich minimal aus Teilnehmern dreier Partnerländer zusammen, vorzugsweise als gemischte Konsortien, bestehend aus öffentlichen Forschungseinrichtungen und Partnern der gewerblichen Wirtschaft. Auch hier werden insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zur Beteiligung aufgerufen. Konsortien mit ausschließlich wissenschaftlichen Partnern, die keine direkte Beteiligung privater Partner aufweisen, sind nur in Ausnahmefällen zuwendungsfähig.

Für weiterführende Informationen steht der Projektträger Jülich (Ansprechpartner Dr. Büschges, r.bueschges@fz-juelich.de) zur Verfügung. Die formale Organisation der Ausschreibung 2009 obliegt der nationalen Forschungsagentur Frankreichs (ANR). Auf der ANR-Webseite zu PLANT-KBBE finden sich der internationale Ausschreibungstext zur 2.Runde („Call for Proposals“), nationale Annexe, sowie Informationen zur Einreichung von „Expressions of Interest“ (EoIs; Einreichungsfrist 27.03.2009) und zu einem in Barcelona am 15. und 16.April 2009 geplanten „Partnering Workshop“. Alle deutschen Interessenten finden hier weitere Informationen: www.fz-juelich.de/ptj/plant

Pflanzenforschung

Pflanzenforschung.de - die Webseite zur Pflanzenforschung in Deutschland

Sie wollen sich einen Überblick über die deutsche Pflanzenforschung verschaffen? Viele Informationen bietet die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Webseite pflanzenforschung.de.

www.pflanzenforschung.de


Biosicherheit

Mehr Informationen zu Umweltauswirkungen von gentechnisch veränderte Organismen

Sie wollen wissen, welche Umweltauswirkungen gentechnisch veränderte Organismen haben können? Mehr Informationen finden sie auf: www.biosicherheit.de