Nanobiotechnologischer Ansatz zur Herstellung von biofunktionalen Oberflächen für medizinische Produkte

Dr. Raphel Martin <ic:message key='Bild vergrößern' />

Preisträger "GO-Bio" 1. Förderrunde 2006

Dr. Raquel Martin
Biophysikerin

geboren: 1973 in Versailles, Frankreich
seit 2005:

Abteilung New Materials & Biosysteme, Max-Planck-Institut für Metallforschung, Stuttgart

Kontakt:

martin@fm.mpg.de
Tel. 0711-68 93 628

Projektbeschreibung

Jede Zelle besitzt auf ihrer Oberfläche ein ganz bestimmtes Muster an Rezeptoren, das wie ein Fingerabdruck für jede Zellart spezifisch ist. Über diese Rezeptoren gelangen Informationen von außen ins Innere der Zelle, wodurch wiederum bestimmte Prozesse in Gang gesetzt werden. Kommen Zellen nun mit anderen Zellen oder anderen Materialien in Berührung, entstehen vielfältige Reaktionen. Dies ist bei der Konstruktion von Biochips ebenso wichtig wie bei der Herstellung von medizinischen Produkten, die im Körper eingesetzt werden sollen. So besteht etwa bei Implantaten die Gefahr einer Abstoßung durch den Körper, aber auch viele andere Reaktionen sind häufig nicht erwünscht und beeinflussen die jeweilige Funktion des Produkts.

Raquel Martin und ihr Team am Max-Planck-Institut für Metallforschung verfolgen nun einen nanobiotechnologischen Ansatz, um dieses Problem besser zu beherrschen. Dabei haben sie die fortgeschrittenen Kenntnisse von chemischen Molekülen und ihren Signalen im Nanomaßstab ausgenutzt und sie gezielt für die Konstruktion von Oberflächen angewendet. Auf diese Weise wurde eine Technik entwickelt, mit der sich nichtorganische nanostrukturierte Oberflächen erzeugen lassen, die über Biomoleküle mit zellulären Rezeptoren kommunzieren können und beispielsweise bestimmte Prozesse an- oder ausschalten. Im Rahmen der Förderung soll diese Technik zur Konstruktion von biofunktionalen Oberflächen weiterentwickelt und für den Einsatz in den verschiedenen medizinischen Anwendungen vorbereitet werden. So ist unter anderem angedacht, bioaktive Beschichtungen für Stents zu entwickeln, die bei Patienten mit verengten Blutgefäßen eingesetzt werden.

Zurück zur Übersicht geht es hier

GO-Bio

Details zu den Siegerprojekten in der ersten Förderrunde:

Dr. Michael Boutros, DKFZ, Heidelberg mehr

Dr. Dirk Bumann, Medizinische Hochschule Hannover mehr

Dr. Jan-Michael Heinrich, Uni Leipzig / cliMECS GmbH, Berlin mehr

PD Dr. med. Roland Jahns, Universität Würzburg mehr

PhD Joe Lewis, EMBL, Heidelberg mehr

Dr. Raquel Martin, MPI für Metallforschung, Stuttgart mehr

Dr. Carsten Mehring, Universität Freiburg mehr

Prof. Dr. med. Ugur Sahin, Universität Mainz mehr

PD Dr. Dorothea Siegel-Axel, Universitätsklinikum Tübingen mehr

Dr. Igor Tetko, GSF, Neuherberg mehr

Prof. Dr. Erich Wanker, MDC, Berlin mehr

Dr. Michael Weyand, MPI für molekulare Physiologie, Dortmund mehr